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Wann ist eine orthopädische Zweitmeinung sinnvoll?

Die Zahl orthopädischer Eingriffe, wie etwa Wirbelsäulenoperationen, Knie- oder Hüftoperationen, ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Gerade vor derartigen Eingriffen fühlen sich viele Patienten verunsichert, nicht zuletzt durch die Informationsflut, die von allen Seiten auf sie einbricht: seitens des behandelnden Arztes, durch die Presse, das Internet und Fernsehen oder Bekannte.

Um Entscheidungssicherheit zu gewinnen, empfiehlt es sich, einen weiteren unabhängigen Facharzt hinzuzuziehen und die andernorts vorgeschlagene Therapie oder die erhobenen Befunde und Diagnosen beurteilen zu lassen. Da sich in vielen Fällen orthopädische Erkrankungen durch den gezielten Einsatz nicht-operativer (konservativer) Behandlungsmethoden erfolgreich behandeln lassen, prüft der ärztliche Zweitgutachter gewissenhaft, ob die Notwendigkeit einer orthopädischen Operation wirklich gegeben ist und welche nicht-operative Behandlungsmethoden ggf. eine sinnvolle Alternative darstellen würden.

Diese zweite Meinung kann dabei anhand vorliegender medizinischer Unterlagen, wie beispielsweise Laborbefunden, Röntgenbildern oder anderen Untersuchungsergebnissen, vorgenommen werden.

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Die häufigsten orthopädischen Krankheitsbilder

Arthrose

Arthrose gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates. Allein in Deutschland leiden schätzungsweise über 20 Millionen Menschen zeitweilig unter Arthrosebeschwerden, ca. 5 Millionen unter chronischen Beschwerden. Damit die Knochen sich in den Gelenken gut gegeneinander bewegen können, sind sie dort mit dem sogenannten Gelenkknorpel überzogen. Sein Zustand ist entscheidend für den Verlauf einer Arthrose. Die Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels gehen meist mit entzündlichen Veränderungen einher, rufen Schmerzen hervor und können schließlich zur Gelenkversteifung führen.

Grundsätzlich kann jedes Gelenk an Arthrose erkranken, aber in erster Linie treten Störungen bevorzugt an großen, stark beanspruchten Gelenken auf:

  • Kniegelenk
  • Ellbogengelenk
  • Sprunggelenk
  • Hüftgelenk
  • Hände

Die Ursachen für das Auftreten einer Arthrose können verschiedenartig sein: Knorpelverletzung, Überlastung, Vererbung etc.. Nutzt sich zunächst nur der Knorpelüberzug des Gelenks nach und nach ab, leiden später auch Muskeln, Gelenkkapsel, Bänder und Knochen.
Erster Hinweis auf den Beginn einer Arthrose sind meist unspezifische Gelenkschmerzen. Sie treten vor allem bei größerer Belastung auf, da die Reibung der Gelenkflächen dabei zunimmt und sich die Stoßdämpferfunktion verringert. Auch der so genannte »Anlaufschmerz« ist charakteristisch: Die Schmerzen treten nach langem Liegen oder Sitzen auf, bis sich das Gelenk »eingelaufen« hat.
Die Behandlung gliedert sich in nichtoperative (konservative) und operative Maßnahmen. Weil der Gelenkknorpel bei Erwachsenen mit wenigen Ausnahmen nur schwer regenerierbar ist, kann die Arthrose in der Regel nur gemildert, aber nicht geheilt werden. Neben vielen spezifischen Maßnahmen verlangsamen auch Anpassungen im Lebensstil den Verlauf der Gelenkarthrose wirksam. Der Patient mit Arthrose muss mit seinem Arzt über Ernährung, Gewichtsregulierung und Bewegungsgewohnheiten sprechen. Bei einer schmerzhaften Arthrose ist die medikamentöse Schmerzstillung ein erster wichtiger Ansatzpunkt für die Behandlung. Schmerzstillende Medikamente können als Tabletten verabreicht, aber auch durch Injektion direkt in das Kniegelenk appliziert werden. Die meist verwendeten Medikamente sind entzündungshemmende nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). In der Langzeitanwendung sind nichtsteroidale Antirheumatika in höheren Dosierungen häufig nebenwirkungsreich und unverträglich. Es ist daher wichtig, den Arthroseschmerz auch mithilfe arthrosegerechter Ernährung, Physiotherapie und pflanzlicher Medikamente zu behandeln, um die Schmerzmitteldosierung so niedrig wie möglich halten zu können. Die physikalische Therapie bei einer Gelenksarthrose soll die Beweglichkeit im Gelenk und die Ernährung des Knorpels verbessern. Dazu gehören Bewegungsbäder und Wassergymnastik, aber auch Wärme- und Kälteanwendungen sowie Elektroanwendungen und therapeutischer Ultraschall. Mithilfe pflanzlicher Mittel können viele Patienten Ihren Verbrauch an Schmerzmitteln bei Arthrose deutlich senken. Während die physikalische Therapie auf Schmerzstillung, verbesserte Durchblutung und Aktivierung der Gewebe abzielt, will die Physiotherapie bei Arthrose das betroffene Gelenk muskulär kräftigen. Sport und Bewegungsübungen stärken die Muskeln, die das Gelenk führen. Dies entlastet das Gelenk zusätzlich und verlangsamt die Arthrose. Durch Bewegungsschulung können Betroffene die natürliche Funktion der Bänder wiederherstellen. Die Last im jeweiligen Gelenk wird wieder gleichmäßiger verteilt und einseitige Knorpelabnutzung vermindert. Während der Therapie können zusätzliche Techniken und Mittel, wie z.B. Nahrungsergänzungsmittel und die Injektion von Hyaluronsäure zum Einsatz kommen.

Rückenschmerzen

In Deutschland leiden heute acht von zehn Menschen im Laufe des Lebens unter behandlungsbedürftigen Rückenschmerzen. In den meisten Fällen entstehen sie durch Bewegungsmangel oder Fehlbelastungen, zum Beispiel falsches Heben oder eine schlechte Körperhaltung. Wer sich wenig bewegt, schwächt auf Dauer die Rumpf- und Rückenmuskeln. Eine schwach ausgebildete Muskulatur ist dann nicht in der Lage, den Rücken optimal zu halten. Besonders langes, einseitiges Sitzen und wenig Bewegung – wie zum Beispiel bei der Büroarbeit – können die Muskeln verspannen oder verkürzen und ihre Gegenspieler überdehnen. Das reizt letztendlich die Nerven und verursacht Schmerzen. Ebenso gehört Stress zu den Ursachen von Rückenschmerzen.
Bandscheibenschäden gehören zu den 20 häufigsten Diagnosen in den Arztpraxen. Mit 25,8 Prozent führen Rückenschmerzen auch die Statistik der Ursachen für Arbeitsunfähigkeit an.
Die Zahl der Rückenoperationen hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Aus medizinischer Sicht ist die Zunahme der Rückenoperationen in diesem Umfang auf aktuell 280.000 Eingriffe im Jahr nicht immer nachvollziehbar.
Dabei zeigt die Erfahrung: Die Hälfte aller chirurgischen Wirbelsäulen-Eingriffe ist überflüssig. Außer bei einer akuten Lähmung oder einer Querschnittssymptomatik kann bei Rückenproblemen – selbst bei massiven Schmerzen – durch fortschrittliche orthopädische Schmerztherapie ohne Operation geholfen werden.
Aus diesem Grund sollte man vor jeder Wirbelsäulenoperation unbedingt die Zweitmeinung eines Orthopäden einholen, der auch konservative Behandlungsmethoden beherrscht.

Bei spezifischen Rückenschmerzen ist eine körperliche Ursache vorhanden. Dazu gehören Verletzungen, Verschleiß oder Entzündungen an der Wirbelsäule oder an der Muskulatur. Auch Tumore, Bandscheibenprobleme, Wirbelkanalverengungen oder Erkrankungen wie Osteoporose und Skoliose kommen infrage.
Außerdem kann eine Über- oder Fehlbelastung Rückenprobleme verursachen. Hier sind vor allem Menschen betroffen, die körperlich hart arbeiten.
Auch der Hexenschuss (Lumbago) löst akute Schmerzen in der Lendenwirbelsäule aus, die bis ins Gesäß oder die Oberschenkel ziehen können. Beim Hexenschuss sind kleine Wirbelgelenke oder das Sakro-Iliakal-Gelenk schmerzhaft blockiert. Patienten nehmen dann oftmals eine Schonhaltung ein, die Verspannungen verursachen, die selbst nach dem Lösen der Blockade noch schmerzen können.
Eine Ischialgie sorgt für Schmerzen im Bein bis in den Fuß. Grund dafür ist eine gereizte Nervenwurzel der Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen entstehen entlang eines bestimmten, mit der Nervenwurzel verbundenen Bereichs.
Die Lumboischialgie ist eine Mischung aus Hexenschuss und Ischiasnervreizung. Eine, z. B. durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Wirbelkanalverengung, gereizte Nervenwurzel verursacht Schmerzen im Lendenwirbelbereich, in Bein und Fuß. Das schränkt unter Umständen die Beweglichkeit und das Empfindungsvermögen der Patienten stark ein, bis hin zu Lähmungen. Die Patienten können dann oft nicht mehr aufrecht stehen.

Unspezifische Rückenschmerzen haben oft keine körperliche Ursache, sondern werden u.a. durch psychische Belastungen ausgelöst. Dazu zählen privater und beruflicher Stress, Niedergeschlagenheit, Depression, Trauer oder auch die Verarbeitung einer Krankheit.

Schulterschmerz

Bei der Schulter handelt es sich um das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Die große Beweglichkeit ist durch ein komplexes Zusammenspiel von Sehen, Muskeln, Bändern und Gelenken gegeben. Bei Schulterschmerzen ist der Leidensdruck des Patientenhoch. Mit einer guten klinischen Diagnostik und einer gezielten konservativen Therapie kann in vielen Fällen auf einen operativen Eingriff verzichtet werden.
Eine Schulteroperation ist erst dann in Erwägung zu ziehen, wenn eine Vielzahl an nicht-operativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft worden sind und diese zu keiner zufriedenstellenden Linderung der Beschwerden geführt haben.
Patienten, die aufgrund chronischer Schulterschmerzen den Chirurgen konsultieren, leiden häufig unter einer Einklemmung (Impingement), zum Beispiel bei der Kalkschulter oder einer degenerativen Ruptur der Rotatorenmanschette, oder unter einer Schultersteife (zum Beispiel „frozen shoulder“ oder posttraumatische Schultersteife). Weitere mögliche Ursachen sind Instabilitäten, Arthrosen oder Infektionen.
Es sollte zunächst eine konservative Behandlung erfolgen, bevor ein operativer Eingriff erwogen werden muss. Für die konservative Therapie empfehlen sich intraartikuläre oder subakromiale Cortisoninjektionen und krankengymnastische Maßnahmen zur Dehnung und Funktionsverbesserung. Bei einer Kalkschulter (Tendinosis calcarea) lassen sich auch mit einer Stoßwellentherapie gute Ergebnisse erzielen.
Der Erfolg der konservativen Therapie hängt aber auch wesentlich von der Qualität der Physiotherapie ab. Die Behandlung der Schulter erfordert große Erfahrung und eine ausreichende Behandlungsfrequenz. Dabei sollte sich der Patient eine Anleitung zum Selbstüben geben lassen.
Die häufigsten Diagnosen bei akuten Verletzungen der Schulter sind die Verstauchung des Schultereckgelenks (AC-Gelenk), Knochenbrüche, Verrenkungen oder Risse der Rotatorenmanschette. Auch hier ist eine operative Versorgung nicht immer zwingend notwendig. In vielen Fällen kann mit konservativen Mitteln erfolgreich therapiert werden.

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Arthrose gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates. Allein in Deutschland leiden schätzungsweise über 20 Millionen Menschen zeitweilig unter Arthrosebeschwerden, ca. 5 Millionen unter chronischen Beschwerden. Damit die Knochen sich in den Gelenken gut gegeneinander bewegen können, sind sie dort mit dem sogenannten Gelenkknorpel überzogen. Sein Zustand ist entscheidend für den Verlauf einer Arthrose. Die Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels gehen meist mit entzündlichen Veränderungen einher, rufen Schmerzen hervor und können schließlich zur Gelenkversteifung führen.

Grundsätzlich kann jedes Gelenk an Arthrose erkranken, aber in erster Linie treten Störungen bevorzugt an großen, stark beanspruchten Gelenken auf:

  • Kniegelenk
  • Ellbogengelenk
  • Sprunggelenk
  • Hüftgelenk
  • Hände

Die Ursachen für das Auftreten einer Arthrose können verschiedenartig sein: Knorpelverletzung, Überlastung, Vererbung etc.. Nutzt sich zunächst nur der Knorpelüberzug des Gelenks nach und nach ab, leiden später auch Muskeln, Gelenkkapsel, Bänder und Knochen.
Erster Hinweis auf den Beginn einer Arthrose sind meist unspezifische Gelenkschmerzen. Sie treten vor allem bei größerer Belastung auf, da die Reibung der Gelenkflächen dabei zunimmt und sich die Stoßdämpferfunktion verringert. Auch der so genannte »Anlaufschmerz« ist charakteristisch: Die Schmerzen treten nach langem Liegen oder Sitzen auf, bis sich das Gelenk »eingelaufen« hat.
Die Behandlung gliedert sich in nichtoperative (konservative) und operative Maßnahmen. Weil der Gelenkknorpel bei Erwachsenen mit wenigen Ausnahmen nur schwer regenerierbar ist, kann die Arthrose in der Regel nur gemildert, aber nicht geheilt werden. Neben vielen spezifischen Maßnahmen verlangsamen auch Anpassungen im Lebensstil den Verlauf der Gelenkarthrose wirksam. Der Patient mit Arthrose muss mit seinem Arzt über Ernährung, Gewichtsregulierung und Bewegungsgewohnheiten sprechen. Bei einer schmerzhaften Arthrose ist die medikamentöse Schmerzstillung ein erster wichtiger Ansatzpunkt für die Behandlung. Schmerzstillende Medikamente können als Tabletten verabreicht, aber auch durch Injektion direkt in das Kniegelenk appliziert werden. Die meist verwendeten Medikamente sind entzündungshemmende nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). In der Langzeitanwendung sind nichtsteroidale Antirheumatika in höheren Dosierungen häufig nebenwirkungsreich und unverträglich. Es ist daher wichtig, den Arthroseschmerz auch mithilfe arthrosegerechter Ernährung, Physiotherapie und pflanzlicher Medikamente zu behandeln, um die Schmerzmitteldosierung so niedrig wie möglich halten zu können. Die physikalische Therapie bei einer Gelenksarthrose soll die Beweglichkeit im Gelenk und die Ernährung des Knorpels verbessern. Dazu gehören Bewegungsbäder und Wassergymnastik, aber auch Wärme- und Kälteanwendungen sowie Elektroanwendungen und therapeutischer Ultraschall. Mithilfe pflanzlicher Mittel können viele Patienten Ihren Verbrauch an Schmerzmitteln bei Arthrose deutlich senken. Während die physikalische Therapie auf Schmerzstillung, verbesserte Durchblutung und Aktivierung der Gewebe abzielt, will die Physiotherapie bei Arthrose das betroffene Gelenk muskulär kräftigen. Sport und Bewegungsübungen stärken die Muskeln, die das Gelenk führen. Dies entlastet das Gelenk zusätzlich und verlangsamt die Arthrose. Durch Bewegungsschulung können Betroffene die natürliche Funktion der Bänder wiederherstellen. Die Last im jeweiligen Gelenk wird wieder gleichmäßiger verteilt und einseitige Knorpelabnutzung vermindert. Während der Therapie können zusätzliche Techniken und Mittel, wie z.B. Nahrungsergänzungsmittel und die Injektion von Hyaluronsäure zum Einsatz kommen.

In Deutschland leiden heute acht von zehn Menschen im Laufe des Lebens unter behandlungsbedürftigen Rückenschmerzen. In den meisten Fällen entstehen sie durch Bewegungsmangel oder Fehlbelastungen, zum Beispiel falsches Heben oder eine schlechte Körperhaltung. Wer sich wenig bewegt, schwächt auf Dauer die Rumpf- und Rückenmuskeln. Eine schwach ausgebildete Muskulatur ist dann nicht in der Lage, den Rücken optimal zu halten. Besonders langes, einseitiges Sitzen und wenig Bewegung – wie zum Beispiel bei der Büroarbeit – können die Muskeln verspannen oder verkürzen und ihre Gegenspieler überdehnen. Das reizt letztendlich die Nerven und verursacht Schmerzen. Ebenso gehört Stress zu den Ursachen von Rückenschmerzen.
Bandscheibenschäden gehören zu den 20 häufigsten Diagnosen in den Arztpraxen. Mit 25,8 Prozent führen Rückenschmerzen auch die Statistik der Ursachen für Arbeitsunfähigkeit an.
Die Zahl der Rückenoperationen hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Aus medizinischer Sicht ist die Zunahme der Rückenoperationen in diesem Umfang auf aktuell 280.000 Eingriffe im Jahr nicht immer nachvollziehbar.
Dabei zeigt die Erfahrung: Die Hälfte aller chirurgischen Wirbelsäulen-Eingriffe ist überflüssig. Außer bei einer akuten Lähmung oder einer Querschnittssymptomatik kann bei Rückenproblemen – selbst bei massiven Schmerzen – durch fortschrittliche orthopädische Schmerztherapie ohne Operation geholfen werden.
Aus diesem Grund sollte man vor jeder Wirbelsäulenoperation unbedingt die Zweitmeinung eines Orthopäden einholen, der auch konservative Behandlungsmethoden beherrscht.

Bei spezifischen Rückenschmerzen ist eine körperliche Ursache vorhanden. Dazu gehören Verletzungen, Verschleiß oder Entzündungen an der Wirbelsäule oder an der Muskulatur. Auch Tumore, Bandscheibenprobleme, Wirbelkanalverengungen oder Erkrankungen wie Osteoporose und Skoliose kommen infrage.
Außerdem kann eine Über- oder Fehlbelastung Rückenprobleme verursachen. Hier sind vor allem Menschen betroffen, die körperlich hart arbeiten.
Auch der Hexenschuss (Lumbago) löst akute Schmerzen in der Lendenwirbelsäule aus, die bis ins Gesäß oder die Oberschenkel ziehen können. Beim Hexenschuss sind kleine Wirbelgelenke oder das Sakro-Iliakal-Gelenk schmerzhaft blockiert. Patienten nehmen dann oftmals eine Schonhaltung ein, die Verspannungen verursachen, die selbst nach dem Lösen der Blockade noch schmerzen können.
Eine Ischialgie sorgt für Schmerzen im Bein bis in den Fuß. Grund dafür ist eine gereizte Nervenwurzel der Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen entstehen entlang eines bestimmten, mit der Nervenwurzel verbundenen Bereichs.
Die Lumboischialgie ist eine Mischung aus Hexenschuss und Ischiasnervreizung. Eine, z. B. durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Wirbelkanalverengung, gereizte Nervenwurzel verursacht Schmerzen im Lendenwirbelbereich, in Bein und Fuß. Das schränkt unter Umständen die Beweglichkeit und das Empfindungsvermögen der Patienten stark ein, bis hin zu Lähmungen. Die Patienten können dann oft nicht mehr aufrecht stehen.

Unspezifische Rückenschmerzen haben oft keine körperliche Ursache, sondern werden u.a. durch psychische Belastungen ausgelöst. Dazu zählen privater und beruflicher Stress, Niedergeschlagenheit, Depression, Trauer oder auch die Verarbeitung einer Krankheit.

Bei der Schulter handelt es sich um das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Die große Beweglichkeit ist durch ein komplexes Zusammenspiel von Sehen, Muskeln, Bändern und Gelenken gegeben. Bei Schulterschmerzen ist der Leidensdruck des Patientenhoch. Mit einer guten klinischen Diagnostik und einer gezielten konservativen Therapie kann in vielen Fällen auf einen operativen Eingriff verzichtet werden.
Eine Schulteroperation ist erst dann in Erwägung zu ziehen, wenn eine Vielzahl an nicht-operativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft worden sind und diese zu keiner zufriedenstellenden Linderung der Beschwerden geführt haben.
Patienten, die aufgrund chronischer Schulterschmerzen den Chirurgen konsultieren, leiden häufig unter einer Einklemmung (Impingement), zum Beispiel bei der Kalkschulter oder einer degenerativen Ruptur der Rotatorenmanschette, oder unter einer Schultersteife (zum Beispiel „frozen shoulder“ oder posttraumatische Schultersteife). Weitere mögliche Ursachen sind Instabilitäten, Arthrosen oder Infektionen.
Es sollte zunächst eine konservative Behandlung erfolgen, bevor ein operativer Eingriff erwogen werden muss. Für die konservative Therapie empfehlen sich intraartikuläre oder subakromiale Cortisoninjektionen und krankengymnastische Maßnahmen zur Dehnung und Funktionsverbesserung. Bei einer Kalkschulter (Tendinosis calcarea) lassen sich auch mit einer Stoßwellentherapie gute Ergebnisse erzielen.
Der Erfolg der konservativen Therapie hängt aber auch wesentlich von der Qualität der Physiotherapie ab. Die Behandlung der Schulter erfordert große Erfahrung und eine ausreichende Behandlungsfrequenz. Dabei sollte sich der Patient eine Anleitung zum Selbstüben geben lassen.
Die häufigsten Diagnosen bei akuten Verletzungen der Schulter sind die Verstauchung des Schultereckgelenks (AC-Gelenk), Knochenbrüche, Verrenkungen oder Risse der Rotatorenmanschette. Auch hier ist eine operative Versorgung nicht immer zwingend notwendig. In vielen Fällen kann mit konservativen Mitteln erfolgreich therapiert werden.

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